Vermeiden Sie Finanzierungsfehler!
1. Fehler
Einsatz der gesamten Barmittel
Wenn wirklich alle Barmittel für die Finanzierung eingesetzt werden, fehlt später oft Geld für Möbel, Umzug, Renovierung und für Unvorhergesehenes.
Folge: Ein teurerer Ratenkredit, der die finanzielle Belastung sehr strapaziert. Ein möglichst geringes Baudarlehen senkt zwar die Gesamtkosten, erleichtert aber nicht den Start in der neuen Immobilie.
2. Fehler
Aushändigung von Originalunterlagen
Es werden manchmal an den Banker/Vermittler oder Vertreter bereits bei der Finanzzierungsanfrage die Originalunterlagen abgegeben. Dies bedeutet, dass man bei einer Ablehnung oder wenn man sich vielleicht für einen anderen Geldgeber entscheiden möchte, nur mit großer Zeitverzögerung an seine Originalunterlagen wieder kommt, die man für eine endgültige Zusage aber benötigt. Jede Anfrage kann bis zu einer endgültigen Zusage mit Kopien vorgenommen werden. Wer Originale für die Angebotsabgabe fordert, möchte möglichst selbst die Konkurrenz ausschließen.
3. Fehler
Zu hohe monatliche Belastung
Es wurde eine zu hohe Tilgung vereinbart, weil man niedrige Gesamtkosten haben möchte. Dabei wurde vergessen, dass ein Familienleben nicht nur aus dem Zurückzahlen der Hypothek besteht. Es sollte auch ein jährlicher Urlaub und alle paar Jahre ein neues Auto eingeplant werden.
4. Fehler
Sehr hohe Eigenleistungen
Wer sehr hohe Eigenleistungen erbringen will, vergisst oft, dass dadurch für lange Zeit eine Doppelbelastung (Zinszahlung und Miete) vorhanden ist und dass Bauhelfer nicht überstrapaziert werden dürfen. Auch die eigene Gesundheit kann durch Überlastung leiden. Was manchmal bedeutet, dass die Fertigstellung wieder von Handwerkern gegen Bezahlung erfolgen muss. Und dies verursacht höhere Kosten und oft auch eine von Banken ungeliebte Nachfinanzierung.
5. Fehler
Einbeziehung von Nebeneinkünften
Das Nebeneinkommen der Frau oder des Mannes wurde zu exakt und zu langfristig in den Finanzierungsplan eingearbeitet.
6. Fehler
Übereilte Annahme eines Angebots
Es wird voreilig ein Angebot eines vertrauten Vertreters oder Bankers angenommen. Vor allem wenn Banker Versicherungs- oder Bauspardarlehen empfehlen, denken viele Häuslebauer, dass dies etwas Besonders sein muss, wenn ein Banker kein reines Bankdarlehen empfiehlt.
Dass dieser Banker auch nur an seine oder die Provision für die Bank denkt, kann sich der Normalbürger oft nicht vorstellen. Für die wichtigste finanzielle Entscheidung sollten mindestens drei umsetzbare Angebote vorliegen.
7. Fehler
Absehbare Zahlungsschwierigkeiten
Wenn Zahlungsprobleme erkennbar werden, wird von vielen zu spät der Kontakt mit der Bank gesucht. Der erste Kontakt muß stattfinden, bevor die fällige Rate nicht pünktlich bezahlt werden kann. Nur so kann der Banker Überlegungen anstellen, wie das Problem gelöst werden kann.
8. Fehler
Hohe Tilgungsvereinbarungen
Eine ideale Finanzierung besteht aus einer niedrigen Belastung, hoher Zinssicherheit und geringen Gesamtkosten. Dies kann erreicht werden mit 1% Tilgung, langer Zinsbindung und Sondertilgungsmöglichkeit. 1% Tilgung plus 5 % Sondertilgung entspricht 6 % Tilgung pro Jahr. Die Sondertilgung kann man leisten, wenn´s in den finanziellen Spielraum passt. Ist das Geld knapp, braucht man nur 1% zu überweisen.
9. Fehler
Große Bausparverträge
Große Bausparverträge (Stichwort Sofortprogramme) suggerieren hohe Zins- und Belastungssicherheit. Da die Tilgung bei der Rückzahlung hoch ist, stellt sich aber oft die Frage: Kann ich mir später die Rückzahlungsrate überhaupt leisten? Wird später das Darlehen nicht in Anspruch genommen und nur das Bausparguthaben ausbezahlt, war es eine falsche Finanzzierungsentscheidung.
10. Fehler
Teurer Versicherungsschutz
Vielfach wird zu teurem und unnötigen Versicherungsschutz geraten. Häufig reicht es aus, dass im Todesfall der überlebende Partner mit der Leitung aus der Risiko-Versicherungssumme 5 Jahre lang die Finanzzierungspflichten bedienen kann. Sinnvoll ist auch eine kostengünstige Berufsunfähigkeitsversicherung und preiswerte Sachversicherungen.
11. Fehler
Zinsen und Belastungen während der Bauzeit
Oft vergessen Banker und Bauherren, dass während der Bauzeit auch Zinsen für die ausgezahlten Darlehensteile zu bezahlen sind und für die noch bei der Bank liegenden Beträge Bereitstellungszinsen fällig werden. Die meisten Familien müssen auch noch Miete bezahlen und haben höhere Monatsausgaben. Deshalb ist auch hier ein Barmittelrückbehalt sinnvoll.
12. Fehler
Ein persönliches Gespräch mit einem unabhängigen Berater
Auch wenn das Bauvorhaben noch in weiter Ferne liegt, lohnt sich ein Gespräch über das „Wie“ auf jeden Fall, da so ein konkreter Plan erarbeitet werden kann, der dann „gebrauchsfertig“ in der Schublade liegt.