Fondsarten
Es gibt zwei grundsätzliche Unterscheidungen nach Art der:
- Kapitalbeschaffung in offene und geschlossene Fonds. Bei ersten wird durch stetige Ausgabe neuer Anteilscheine Kapital beschafft, bei letzteren werden einmalig Anteilscheine zur Kapitalbeschaffung ausgegeben.
- Anlagewerte im Fondsvermögen in Aktien-, Renten-, Immobilien und gemischte Fonds
Aktienfonds – Standardwerte
Hier richtet sich die Zusammensetzung des Fondsvermögens i.d.R. nach dem jeweiligen Börsenindex. So z.B. ein Aktienfonds mit deutschen Standardwerten am DAX. Das Fondsmanagement hat nun die Aufgabe, eine bessere Wertentwicklung als den Index zu erreichen. Das kann geschehen durch besondere Gewichtung einzelner Aktien oder die Hereinnahme besonderer Werte. Problem bei solchen Fonds ist häufig, daß oft lediglich der Index nachgebildet wird, der manchmal nicht einmal erreicht wird. Als Anleger heißt es da aufpassen, wenn es sich um eingeschränkte Börsen handelt.
Aktienfonds – Spezialwerte
Spezialwerte können sehr unterschiedlich sein. Grob unterscheidet man die Bereiche: Regionen, Unterregionen, Länder. Darüber hinaus auch Börsen- oder Unternehmenssegmente und schließlich spezielle Branchen. Meistens spielen im Vermögen solcher Fonds also Aktien aus bestimmten Regionen oder Ländern eine größere Rolle, z.B. Westeuropa, Asien, BeNeLux, USA u.a.m. Oder aber es handelt sich beispielsweise um Aktien kleinerer Unternehmen oder die Pharmabranche, Telekommunikation usw.
Spezialitätenfonds erfordern von AnlegerInnen erhöhte Aufmerksamkeit und lassen dem Management wenig Spielraum. Dafür können die Renditeerwartungen sehr gut sein.
Geldmarktfonds
Überwiegende Anlage sind hier festverzinsliche Wertpapiere mit kurzen bis sehr kurzen Restlaufzeiten. Dadurch bilden solche Fonds zu fast jedem Zeitpunkt das aktuelle Zinsniveau ab. Da reine Geldmarktfonds in Deutschland erst seit 1994 zugelassen sind, werden Anteile in aller Regel noch über die Luxemburger Töchter deutscher Banken erworben.
Diese Fonds haben meist nur geringe oder oft gar keine Ausgabeaufschläge und eignen sich deshalb sehr gut als Ersatz für normale Festgeldkonten. Eine gute Möglichkeit also, Geld zu parken, um erzielte Gewinne zu sichern.
Gemischte Fonds
Diese legen sowohl in Aktien, als auch in Anleihen an. Das bedeutet für das Management weite Spielräume in der Entscheidung und für AnlegerInnen recht geringen Aufwand in der Beobachtung. Aber Vorsicht, gemischte Fonds können durchaus Spezialitäten Fonds sein und dann wird es wieder nicht so einfach. Fast ideal sind da weltweit arbeitende Gemischte Fonds für alle, die sich nicht so sehr kümmern wollen.
Rentenfonds
Diese Art der Fonds legt ausschließlich bzw. Überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere an. Dadurch sind solche Fonds nicht den hohen Schwankungen ausgesetzt wie Aktienfonds. Diese Sicherheit wird durch geringere Renditen erkauft und dennoch: Die absolute Sicherheit gibt es auch hier nicht.
Im Übrigen verhält es sich fast so wie bei den Aktienfonds: Es gibt auch hier Spezialitätenfonds, also Unterscheidungen in weltweit, länderbezogen, laufzeitbezogen u.a.m. damit ist aber auch eine solche Anlage, je nach dem, nicht immer und unbedingt etwas für passive AnlegerInnen.
Offne Immobilienfonds
Anlageschwerpunkt sind hier Immobilien, i.d.R. gewerbliche, aber auch Wohnimmobilien. Der Ruf dieser Fonds als krisenfeste, pflegeleichte Anlage ist gut, doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Aufgrund der guten Risikostreuung wuchsen die Fondsvermögen gewaltig an, jedoch ist der Markt für gute, renditestarke Immobilien nur begrenzt. Probleme machen hier Mietverfall und Leerstände, so daß diese Anlageform relativ unempfindlich auf den Abschwung reagiert, aber derzeit auch nur schwach rentiert. Im Auge behalten muß man so eine Anlage auf jeden Fall und sie sollte langfristig gedacht sein.
Geschlossene Immobilienfonds
Der Name ist noch da, aber mit einem Fonds hat dies nichts zu tun, denn hier werden Gesellschaftsanteile erworben. Daher auch „geschlossen“, denn die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Meistens sind dies solche einer KG oder GmbH & Co.KG. Diese Gesellschaft errichtet meist nur eine bestimmte, ausgewählte Immobilie, die sie dann vermietet. Es ist grundsätzlich sehr problematisch, sich an Firmen zu beteiligen, auf die man wenig oder gar keinen Einfluß hat.
Wir empfehlen diese Anlageform nicht. Es mag sein, dass diese Anlageform in dem einen oder anderen Fall ihre Berechtigung hat, das müßte geprüft werden. Einen wirklich seriösen offenen Fonds zu finden, allein das ist sehr schwierig. Außerdem sind diese Fonds nicht handelbar, es fehlt eine Preisbildung für gebrauchte Fonds.
Dachfonds
Wird auch Funds of Funds genannt. Dies sind Investmentfonds die ihr Fondsvermögen wiederum in anderen Fonds anlegen. Auf diese Weise kann eine besonders breite Risikostreuung erzielt werden. (Zulässig seit 1999)
Umbrellafonds
(englisch = Regenschirm): Sie bieten dem Anleger, unter einem gemeinsamen Schirm, Anlagemöglichkeiten in verschiedenen Einzelfonds der gleichen Investmentgruppe. Spezielle Anlageschwerpunkte hat jeder Unterfonds. Je nach Markteinschätzung und Risikoneigung kann der Anleger dann ohne zusätzlichen Spesenaufwand oder zu minimalen Gebühren zwischen den Unterfonds wechseln. Nur beim Einstieg in den Umbrella fällt einmalig der Ausgabeaufschlag an.
Umbrellafonds sind offene Fonds, die jedoch jederzeit geschlossen werden können. Umbrellafoonds können Dachfonds oder Aktienfonds enthalten.
Garantiefonds
Der normalerweise am Ende der festgelegten Fondslaufzeit entweder die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals (Geld-Zurück-Garantie/Money-back-Garantie) oder wenigstens einen vorgeschrieben Prozentsatz davon verspricht. Der Anleger wird zudem bis zur Endfälligkeit mit einer bestimmten Partizipationsquote am Kursanstieg des jeweiligen Marktes beteiligt. Alternative: Wird der Gewinn auf einen bestimmten Prozentsatz des Indexanstiegs beschränkt.
AS-Fonds
Investmentfonds zur Altersvorsorge mit gesetzlicher Verankerung ( AS= Altersvorsorge Sondervermögen). Die Fonds sehen eine schwerpunktmäßige Investition in Aktien und Immobilien vor. Alle AS-Fonds müssen mit Spar- und Entnahmeplänen angeboten werden.
Fonds, die neben Aktien (mind. 21%; max. 75% auch Rentenwerte (+Barbestand max. 49%) und Immobilien (max. 30%) in einem Fonds enthalten.